gototopgototop
heinz-life

Im Jahr 2032 ist der Computer nur noch Elektroschrott – diese These hat Prof. Dr. Lutz Heuser mit rund 40 Forschern und Wissenschaftlern in dem Buch Heinz’ Life – vom Kommen und Gehen des Computers aufgestellt. Nun entwickelt er das Konzept in diesem Blog weiter.·

In einem bisher unveröffentlichten Kapitel blickt die Titelfigur Heinz auf das kommende Jahr und fragt sich: Was erwartet uns 2011.

Geschenk gesucht ?

heinz-lifeHeinz´Life als innovatives Geburtstagsgeschenk - erfahren Sie mehr über die These in Heinz´Life:

„In 20 Jahren sind Computer nur noch Elektroschrott“ !

 

-> persönliche Ausgabe bestellen 

-> oder als eBook

Inhaltsangabe

Ich freue mich auf jeden weiteren Blick in die Kristallkugel...

                                                            » Diskutieren Sie in unserem Forum mit !


13.12.2010 17:00:00
Heinz Life

Danke für Eure Beiträge und die tollen Tipps - habe mit vielen Kollegen und Teilnehmern des IT-Gipfels über Eure Anregungen sprechen können. Hier jetzt meine Einschätzung zu den Ergebnissen des Gipfels. 

Viele Grüße
Heinz

 

Der IT-Gipfel ist vorbei und die Teilnehmer sind wieder zurück an ihrem Arbeitsplatz. Was haben wir gelernt? Deutschland ist Mittelmaß. Das klingt eigentlich nicht besonders toll. Schläft IT-Deutschland tatsächlich?

Tatsache ist, dass 40% aller Innovationen in allen Bereichen der Wirtschaft basieren auf Informationstechnologie und das bedeutet: Ohne IT läuft nichts mehr. Daher kann man das Internet und die Rechner als die wichtigste und somit kritischste Infrastruktur der heutigen Zeit bezeichnen. Ist uns das eigentlich wirklich bewusst? Denken wir nicht eher daran, dass das Internet ist die ideale Plattform, um YouTube-Videos anzuschauen und uns in sozialen Netzwerke zu verabreden? Ist das Netz denn nun eins für Konsumenten oder eins für Unternehmen? Sehen wir gerade möglicherweise einen Wandel des Internets? Vom Internet der Daten und Informationen zum Internet der Dienste und Apps ?

Zurück zum IT-Gipfel: Sicherheit und Privatsphäre waren dominierende Themen dieses fünften IT-Gipfels in Dresden. Schon zu Beginn machte Rainer Brüderle klar, dass der Schutz unserer Privatsphäre auch ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung, wie schon Tage zuvor von Thomas de Maizière  und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger  gefordert. Allerdings klingt das noch nicht nach einem gemeinsamen Chor, sprich einem gemeinsamen Vorgehen. Das konnten auch die Vorstellungen der verschiedenen Arbeitsgruppen zu diesem Thema nicht liefern. Viele Aktionen scheinen schon am Laufen zu sein, warum haben wir dann das Problem des Schutz der Privatsphäre? Brauchen wir mehr Aufklärung oder bessere Technologie?

Was ist eigentlich mein ganz persönliches Bedürfnis im Netz ?   |  Wie viel Schutz brauche ich ?   |  Sind wir hysterisch ?

 

Wer ist da draußen im Internet und was weiß der über mich?


  IT-Gipfel | IT | Privatsphäre
Kommentare 41Besuche: 5807  

13.12.2010 16:23:27
Volker Zintel

Ich glaube, im Jahr 2011 werden uns in einem Ausmaß, wie wir es vorher nicht gekannt haben, neben den Vorteilen der IT-Entwicklung auch die Risiken/Gefahren/Bedrohungen der neuen Techniken beschäftigen. Die Vorteile der rasanten Entwicklung haben uns bisher viele Vorteile aufgezeigt, sie haben unser Leben erleichtert, unseren Horizont enorm erweitert, faszinierende neue Möglichkeiten aufgezeigt und eine spannende, schöne Entwicklung suggeriert.

Aber was beherrscht aktuell die Diskussion: Datenschutz-"Skandale" bei großen Firmen, Wikileaks-Veröffentlichungen mit bisher nicht vorstellbaren Offenlegungen aus behördlichen Datensammlungen, Reaktionen der Plattformen und Gegenreaktionen von Hacker-Sympathisanten, Stuxnet mit allen Fragen, wer dahinter stecken könnte. Das bisher nur von Fachleuten diskret diskutierte Thema "Cyber-Kriminalität" bekommt plötzlich Bedeutung auch in der öffentlichen Diskussionen, weil langsam bewußt wird, dass nicht nur leichtfertig eingestellte persönliche Daten in social networks zu persönlichem Schaden führen können, sondern die mißbräuchliche Nutzung von Daten wirklich schwerste Konsequenzen haben kann - vielleicht sogar bis zu dem erledigt geglaubten Thema "Krieg und Frieden".

Insofern glaube ich, dass 2011 nicht primär die Diskussion über Entwicklungserfolge bei Hardware und 2.0, 3.0 oder 4.0-Varianten der Software bestimmen wird, sondern die Frage, wo diese Fehlentwicklungen in der IT-Nutzung zu den einzelnen ganz persönlich berührenden Risiken und Bedrohungen führen kann. Und dass dies auch eine gesellschaftspolitische Frage sein wird, mit der sich die Politik geschäftigen muss, um die Erwartungen des (Wahl-)Bürgers zu erfüllen, zeigt die ganz aktuelle Ankündigung des Bundesinnenministers, kurzfristig ein gemeinsames Cyber-Abwehrzentrum zu installieren.

Es kann kommen, wie es will - das Jahr 2011 wird auch in dieser Hinsicht spannend werden und Überraschungen parat haben…

von Volker Zintel, VZ Consulting


  IT | Cyber-Kriminialität | Wikileaks | Cyber-Abwehrzentrum
Kommentare 45Besuche: 5073  

13.12.2010 05:33:41
Anno Lederer

Wie das Zentrum für Wirtschaftsforschung und der Branchenverband BITKOM in einer aktuellen Studie bestätigen, ist die IT-Branche derzeit der innovativste Wirtschaftszweig in Deutschland. Auch unser Ziel ist es, durch zukunftsweisende IT-Lösungen Banken kontinuierlich neue Impulse und Konzepte für ihr Kerngeschäft und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu liefern. Ein IT-Trend ist aus unserer Sicht für das Bankgeschäft derzeit wegweisend: Globale Player investieren zunehmend in Web-Applikationen. Deshalb haben wir als eines der ersten IT-Unternehmen das beherrschende Thema Cloud-Computing auch für die Banken-IT aufgriffen. Besonders wichtig ist für die Banken dabei der Kostenaspekt.

Wir stellen unser Bankenverfahren unseren Kunden zukünftig im Browser zur Verfügung und erarbeiten derzeit gemeinsam mit ihnen eine neue, technologische Ausrichtung für die Banken-IT. Unser Konzept geht dabei über das reine Cloud-Computing hinaus, weil die Bank über ein gesichertes Netzwerk auf alle Anwendungen und Daten in unserem Rechenzentrum zugreift. Im Ergebnis wird die IT vor Ort in den Banken schlanker, einfacher und kostengünstiger.

Wir gehen davon aus, dass circa 70 Prozent der heutigen PC-Arbeitsplätze in den Banken durch so genannte Thin Clients ersetzt werden. Das sind moderne Geräte, die ohne Server, ohne zusätzliche Software und Technik vor Ort auskommen. Mit unserem webfähigen Bankenverfahren werden die Volks- und Raiffeisenbanken als erste Bankengruppe über eine Bankenanwendung verfügen, die diese technologische Weiterentwicklung vollzieht. Unsere Kunden haben so die Chance, sich weniger auf die Technik, aber stärker auf ihr Kerngeschäft – den Vertrieb von Finanzdienstleistungen – zu konzentrieren.

Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für die Bank der Zukunft ist es, gesellschaftliche Veränderungen intensiv im Auge zu behalten. Beispielsweise verändern sich derzeit durch das Internet und Social Media die Kommunikations- und Informationsgewohnheiten der Bankkunden. Gleichzeitig werden neue Technologien das Bankgeschäft anhaltend und weiter verändern. Darauf müssen sich die Banken einstellen – und wir als IT-Dienstleister müssen dies frühzeitig und Wert bringend für unsere Kunden nutzen.

Deshalb haben wir in diesem Jahr unser Innovationsforum in Münster eröffnet. Dort geben wir Einblicke in unser webfähiges Bankenverfahren und setzen uns gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern intensiv mit neuen Konzepten zur Filiale der Zukunft auseinander. Das ist ein weiterer wichtiger Baustein unserer Innovationsstrategie.

von Anno Lederer, Vorstandsvorsitzender der GAD eG


  IT | Banken-IT | Thin Clients | IT-Lösungen | Cloud Computing
Kommentare 22Besuche: 6940  

12.12.2010 20:27:34
Mathias Reinhardt

Das Jahr 2010 hat den Markt der Smartphones verändert. Waren Anfang des Jahres iPhones im Consumer-Bereich die dominierende Marke, gerät mit immer mehr Android-Modellen das iPhone unter Zugzwang. Wir gehen davon aus, dass sich im Jahr 2011 die Entwicklung aus den USA auch in Deutschland fortsetzt und Android mit dem Marktanteil des iPhones gleich ziehen kann. Dies hat Folgen bei der Wahl der richtigen Strategie für die Entwicklung von mobilen Applikationen. Beide Plattformen können 2011 nicht mehr ignoriert werden.

Das Marktforschungsinstitut Gartner sieht die Veränderungen im Bereich „ Mobile Applications and Media Tablets“als den zweit-wichtigsten Trend für 2011. Wir müssen uns also im nächsten Jahr auch auf allgemeine Veränderungen bei der Art der mobilen Applikationen einstellen. Waren die letzten Jahre noch geprägt von „Spass-Apps“ mit wenig Mehrwert, spüren wir anhand unserer Anfragen eine ganz neue Entwicklung: Applikationen werden nächstes Jahr viel stärker Geschäftsprozesse unterstützen als sie es bisher tun.

Interaktion von Kunden mit einem Unternehmen (B2C) erfolgen über Apps, wie es beispielsweise bereits in der Versicherungswirtschaft schon heute der Fall ist (Stichwort „Statusmeldung per App statt Telefonanruf“).

Im B2B-Bereich ergeben sich ebenfalls neue Nutzungsmöglichkeiten: Dienstleister und Freiberufler nutzen mobile Anwendungn für Auftragsbearbeitung, Bestellabwicklung oder Planungsprozesse von Unterwegs – Aufträge lassen sich so ohne Papierkram und  Medienbruch schnell und direkt erledigen.

von Mathias Reinhardt, Vorstand und Managing Partner der New Identity AG


  IT | Prognose 2011 | Apps | Applikationen | Mobile
Kommentare 14Besuche: 5211  

09.12.2010 14:54:15
Max Mühlhäuser

Man könnte sagen: „Wenn die Deutsche IT stark ist, braucht sie kein Babyfläschchen der Kanzlerin; und wenn sie schwach ist, ist ohnehin alles zu spät.“


Man könnte auch sagen: „Die Bundesregierung macht mit dem Software-Cluster riesige Anstrengungen, um das einzigartige Software-Ökosystem im Südwesten Deutschlands noch stärker zu machen, sie fördert mit Trusted-Cloud und anderen Programmen IT-Forschung und Entwicklung, und mit dem Breitband-Ausbau den Netzzugang in allen Teilen des Landes – das muss doch reichen!“


BEIDES IST FALSCH!


Deutschland *hat* eine starke IT-Forschung und Ausbildung, ausgezeichnete Klein- und

Mittelständler und immerhin *noch* „Global Player“. Dennoch muss eine Regierung immer dann

bei Zukunftstechnologien mit *mehr* als den üblichen Förder- und Begleitmaßnahmen eingreifen, wenn  einer von drei Fällen vorliegt:


ERSTENS: ganz entscheidende Innovationsbarrieren sind zu überwinden


ZWEITENS: laufende Entwicklungen stellen das Selbstverständnis der Nation – für Deutschland: das eines demokratischen Rechtsstaates in subtiler sozialer und marktwirtschaftlicher Balance – in Frage.


DRITTENS: im internationalen Kampf um IT-Spitzenplätze spielen andere Nationen die „Regierungs-Karte“ so geschickt, dass wir ohne diese Karte nicht mithalten können.

 

In der Deutschen IT geht es um alle diese drei Dinge gleichzeitig, siehe folgendes Beispiel:

Das  „Internet der Dienste“  schickt sich an, Stück für Stück das weltweite Wirtschaftsgeschehen

in sich aufzusaugen und zum Motor und Marktplatz der Weltwirtschaft,aber auch einer immer rascheren Globalisierung zu werden.

Das geschieht in drei Wellen: zuerst werden beliebige Produkte und Dienstleistungen vollständig

digital beschrieben und im Internet weltweit ‚handelbar‘ gemacht; dann treten digitale Mehrwertdienste auf, die aus den einfachen „Diensten“ höherwertige Wirtschaftsgüter geringstmöglicher „Fertigungstiefe“ machen (ein derart Ressourcen-armes Geschäft, dass

Schwellenländern auf Augenhöhe mitkämpfen!); schließlich werden sogar die  Wirtschaftstreibenden selbst im Netz „digital“: Software handelt mit Software, bietet mit, „baut“ höherwertige Dienste – spätestens dann ist in der globalen Wirtschaft nichts mehr wie es war!


Deutschland hat keine (erstrebenswerte) Zukunft mehr, wenn wir in diesem neuen,

irgendwann einmal *einzigen* Weltmarkt nicht ganz vorne mitmischen. Und die Bundesregierung hat sogar ein Leuchtturmprojekt gefördert, das die weltweit besten F&E-Ergebnisse für das Internet-der-Dienste hervorgebracht hat. Doch jetzt sieht man:

I
nnovationsbarrieren: die deutschen KMUs warten auf die „Großen“, die einen florierenden (!) Marktplatz (sog. Service Delivery Framework) bereitstellen sollen – und die “Kandidaten” für solche Marktplätze erklären sich entweder nicht für zuständig (SAP) oder bleiben zurückhaltend, bis nachgewiesen ist, dass „der Markt floriert“.· Ein typisches Henne-Ei-Problem, das nur durch strategische Eingriffe einer starken, entschlussfähigen Regierung gelöst werden kann.


U
nser Rechtsstaat, wie wir ihn kennen, ist in Gefahr: spätestens die genannte „dritte Welle“ kann zu Verzerrungen (bspw. globalen Monopolen) und zu über Nacht auftretenden Wirtschaftskrisen führen, die uns im Mark erschüttern können und auf die wir heute noch keine Spur einer Antwort haben.


A
ndere Nationen spielen die „Regierungskarte“: in Asien und anderen Ländern wird das Internet der Dinge konsequent vorangetrieben, gefördert, ins Land gelockt – dort will man mit aller Macht die Vormachtstellung der „Ersten ganz Großen“ erreichen – so wie in anderen IT-Bereichen schon Microsoft, Intel,Google und andere jahrzehntelang unangefochtene Spitze waren oder sind, weil sie jeweils der erste ganz Große am Markt waren.

 

In der IT-Branche kann man selten „erst einmal zuwarten“. Die Bundesregierung hat an vielen Stellen für die Deutsche IT großes geleistet und tut das noch immer. Aber wir brauchen sie darüber hinaus als politisch treibende Kraft, die die Deutsche IT-Zukunft als *die* Zukunft Deutschlands versteht und gestaltet und ihr die entscheidenden Impulse gibt.


Deutschlands IT-Strategie muss Chefinnen-Sache sein!


  
Kommentare 22Besuche: 4986  

08.12.2010 11:40:32
Peter Knapp

Für uns war 2010 das Jahr der Cloud, das nur noch durch das Jahr 2011 getoppt werden kann. Das ganze Konzept des Cloud Computing bringt gravierende Veränderungen für alle Anwender und Anbieter mit sich, sodass man mit Recht von einer Revolution in der IT sprechen kann.

Dadurch, dass die lange propagierte „IT aus der Steckdose“ jetzt Realität wird, ergibt sich ein neuer Wachstumstreiber für den Rechenzentrumsmarkt, da vor allem hochleistungsfähige Infrastrukturen und Anbindungen benötigt werden.

Die vielfältigen Verbindungen zu Carriern und Internetknoten waren in der Vergangenheit schon bedeutend, bekommen durch die neue Technologie jedoch noch eine zusätzliche Relevanz. Durch die Etablierung von Cloud Hubs, beispielsweise in unseren Rechenzentren in Frankfurt, kommen wir den Anforderungen des Marktes nach und gehen deshalb davon aus, dass 2011 für die gesamte Branche mindestens so erfolgreich wird wie dieses Jahr.

 von Peter Knapp, Geschäftsführer der Interxion Deutschland GmbH


  IT | Cloud Computing
Kommentare 17Besuche: 7258  

07.12.2010 19:40:12
Andreas Rudolph

Produkte die begeistern

Im vergangenen Jahr habe ich gute und schlechte IT Produkte gesehen. Ganz unverkennbar ist das iPad zum Massenphänomen geworden.

Spätestens damit ist ganz deutlich geworden, daß in der heutigen IT "Begeisterung" ganz oben in der Nahrungskette steht. Ich bin mir nicht sicher, ob auch schon jede unserer IT Firmen dies so verstanden hat. Zeit wird's.

Ein kleiner Rückblick: Damals, als es mit den PCs losging, konnte Software eigentlich nicht kompliziert genug sein. Individuelle Software, und Schulung - davon liess sich leben. Weil "kompliziert" den Kunden auf Dauer zu unwirtschaftlich war, wurde standardisiert, und Funktionalität entwickelt. Erklärtes Ziel war die Erschaffung der "ultimativ-eierlegenden-Wollmilchsau-Applikation" (ueWA), auch bekannt als "Komplexität".

Die IT fand's gut; die Nutzer begannen irgendwann zu stöhnen, weil sie verstanden haben "ueWA" = "schwer bedienbar". Kunden stöhnen? Das ist nicht gut… Vereinfachung war angesagt. Manche IT Firmen haben "Lipstick on a Pig" gemalt. Andere haben Apps entwickelt, wie sie zum iPad gehören, und wirklich vereinfacht.

In 2011 kommen die Apps auf den PC. Genaugenommen wird das Konzept von Apps und Appstore in das neue Apple Betriebssystem aufgenommen. Es ist also abzusehen, daß die Zeit der ueWA vorbei ist.

Und nun Sie, werter Gipfelteilnehmer: Können alle unsere deutschen IT Firmen Apps?

Ich denke nicht. Um erfolgreiche Apps zu schreiben, ist es notwendig, daß sie genau verstehen, was Kunden sich wünschen. Gerade auf diesem Gebiet sind viele techniklastige IT Firmen noch schlecht aufgestellt. Ok. Damit ist die Hausaufgabe für Weihnachten klar - Darüber nachdenken, wie meine Firma aufgestellt sein muss, damit sie versteht, was Kunden wollen.

Geschäftsmodelle im Internet - Aber sicher

Bereits in den letzten Jahren hat sich ein Trend gezeigt, der spätestens 2010 offensichtlich geworden ist: IT kann uns teurer sein, als vielen lieb ist. Die hohen Kosten bemerken die Unternehmen, die eine eigene IT Landschaft unterhalten müssen, um ihren Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.

Viele dieser Firmen blicken in den Himmel, sehen die Wolken, und haben ihren Ausweg gefunden: Die "Cloud".

Firmen die mit der Cloud arbeiten, greifen über das Internet auf Software zu, die sich irgendwo im Netz befindet, und sie speichern auch ihre Daten dort.

Aus diesem Trend ergeben sich zwei Anforderungen, die unseren IT Firmen im nächsten Jahr Kopfzerbrechen bereiten werden, die aber auch Chancen bieten können:

  • Es entstehen neue Geschäftsmodelle in der Cloud. Diese können aber nur von den Firmen genutzt werden, die in der Lage sind, die Kundenbedarfe richtig zu verstehen.
  • Datensicherheit, und Datenintegrität wird zunehmend entscheidend für die Existenz von Unternehmen, gerade dann, wenn die Daten auf fremden Servern gespeichert werden.

Glücklicherweise hat das BMWi eine Studie zum Thema "Das wirtschaftliche Potenzial des Internet der Dienste" veröffentlicht. Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) hat zudem zehn Thesen zu Sicherheit und Datenschutz in Cloud Computing formuliert (nachzulesen bei www.kompetenznetze.de)

Um 2011 gleich richtig starten zu können, sollten Sie, werter Gipfelteilnehmer die ruhigen Weihnachtsfeiertage nutzen, um beide Studien zu lesen.

von Andreas Rudolph, produkt-manager.net


  IT | IT-Gipfel | Apps | iPad
Kommentare 17Besuche: 7209  

07.12.2010 08:13:40
Max Mühlhäuser

Deutschland ist eine starke IT-Nation – und trotzdem verschwinden die „Global IT Player“ von der Deutschen Landkarte. Vorbei die Zeit, als Hersteller-Namen wie Nixdorf und Siemens im Verbund mit Software-Größen wie SAP und Netzwerk-Größen (u.a. wieder Siemens) im globalen IT-Chor mitsangen. Als einer der Letzten hat Siemens inzwischen das Licht ausgeknipst, d.h. seine IT-Sparte umgebaut zur Support-Truppe für die lukrativer erscheinenden Geschäftszweige wie Medizin und Anlagenbau. Mercedes war diesen Weg schon Jahre zuvor gegange (nach einer weit weniger rühmlichen „Erfolgsgeschichte“).

Die Software AG hat trotz Akquisition von IDS Scheer – wenn alles gut geht – noch eine ordentliche Wegstrecke zu gehen bis zu einem Platz unter den ganz Großen. Und falls SAP seine großen Herausforderungen nicht (allein) stemmen würde – wo wäre noch ein Global Player der Deutschen IT? Kann uns das egal sein? Nein, denn unser IT-Ökosystem braucht Große und Kleine, die Gründe hierfür
kann man bei den führenden IT-Nationen studieren. Und die IT bleibt die Speerspitze der Hochtechnologie, gerade in einem Lohnkosten-intensiven und rohstoffarmen Land wie Deutschland – daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es inzwischen pressewirksamere (und damit von Politikerinnen lieber heimgesuchte) Bereiche gibt.

Gibt es ein unerkanntes Zukunftsthema für die Deutsche IT? *JA!* E-Energy, E-Mobility und andere ganz große Zukunftsprojekte unserer Nation bringen einen Umbau Deutschlands mit sich zu einem Staat, dessen Kritische Infrastrukturen – Verkehr, Energie, Logistik usw. – immer mehr vom Internet als *hyperkritischer Infrastruktur* abhängen – das ist Gefahr und Chance in einem: Deutschland muss führend werden bei sicheren und zuverlässigen IT-Infrastrukturen!

Deutschlands IT-Strategie muss Chefinnen-Sache sein!

von Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Technische Universität Darmstadt


  Jahr 2011 | IT | Software | Software AG | IDS Scheer | SAP
Kommentare 59Besuche: 8774  

07.12.2010 07:14:31
Herbert Kindermann

Wollte man früher eine etwas komplexe Berechnung durchführen und diese noch mit unterschiedlichen Parametersätzen  durchspielen musste man in die IT-Abteilung gehen und sich ein Programm dafür schreiben lassen. Dazu musste man erst mal erklären was man berechnen wollte, dann den Algorithmus für die Berechnung genau spezifizieren und schließlich festlegen mit welchen Parametersätzen man die Berechnung durchspielen wollte. Da wurden Flussdiagramme gemalt und Anforderungen beschrieben bis jemand in der Softwareentwicklung es verstanden hatte und natürlich musste man sich auch die Frage gefallen lassen, ob man das so dringend braucht oder ob es nicht noch Zeit hätte oder ob man das Problem nicht mit dem Taschenrechner bearbeiten könnte…

Hatte man sich durchgesetzt und es wurde programmiert, dann kam irgendwann das Programm und man musste feststellen, das es eigentlich nicht das macht, was man berechnen wollte. Man ging also  wieder in die IT-Abteilung und bat um Nachbesserung und konnte sich dort anhören, dass man sich ja gleich hätte präziser ausdrücken können.

Da kam plötzlich EXCEL auf den Markt und nun konnte man das alles selber machen, ohne die IT- Abteilung zu bemühen, konnte man seine Programme schreiben, seine Parametersätze  durchtesten und solange selber nachjustieren bis die Berechnungen reibungslos liefen.
Dies war vor 25 Jahren eine Revolution und sie hat gezeigt, das es geht, dass man auch komplizierte Algorithmen einfach programmieren kann, in Tabellen mit Zeilen und Spalten, dass es jeder kann, auch der, der keine Programmierausbildung und kein Informatikstudium hat. Ein gigantischer Erfolg!

Warum kommt so eine Innovation nicht aus Deutschland?

Weil wir für Innovation in Deutschland keine Infrastruktur  haben. Wir reden zwar viel von Innovationen, meinen aber eher nur das Erfinden neuer Ideen, aber das erfolgreiche Umsetzen der Ideen in gefragte Produkte und  neue Unternehmen, die neue Arbeitsplätze schaffen, das gelingt eben nicht. Wie sollte das auch gehen, wenn es da ständig am allernötigsten fehlt, nämlich am Geld und an Programmen, die dafür sorgen, dass aus guten Ideen wirklich gute Innovationen werden.

Die IT muss mit neuen Lösungen kommen.  Die Veränderungsgeschwindigkeit im Business hat heute einen Wert erreicht, der manche schwindlig macht. Besonders dann, wenn man an die dazu nötigen Veränderungen in den Geschäftsprozessen und in den unterstützenden IT-Systemen denkt.  Man kommt aus dem Spezifikationsschreiben und Change Request formulieren gar nicht mehr raus. Man hat die Anforderungen noch nicht richtig zu Ende formuliert, da wird man schon von weiteren Veränderungen überholt. Hat man es endlich geschafft und die Spezifikation für eine notwendige IT-Veränderung fertiggestellt und die Softwareentwicklung startet, dann kommen in dieser Phase der Implementierung weitere Anforderungen dazu. Nun heißt es warten bis die Software fertig ist und dann können weitere Änderungen einfließen. Das heißt, wenn die Software fertig entwickelt ist, entspricht  sie nicht mehr den geänderten aktuellen Anforderungen und das endlose Spiel beginnt von vorne.

So werden tausende von Programmierern  immer wieder mit den Veränderungen im Business beschäftigt, die Kosten steigen, die Wartezeiten auf entsprechende Lösungen werden länger und länger, bis – ja bis jemand die nächste Revolution einleitet – das Programmieren für jedermann. Dazu haben wir sicher viele Ideen in Deutschland.

Hat eine Idee aus Deutschland denn eine Chance? Kann hier bei uns aus einer guten Idee eine erfolgreiche Innovation werden?

Leider stehen die Chancen dafür bei uns schlecht!

Schläft IT-Deutschland?  Das muss sich ändern! Kann 2011 das „Schaltjahr“ für Innovation in Deutschland werden?

von Herbert Kindermann, CEO Metasonic AG


  IT | Programmieren | Heinz Life | Prognose 2011
Kommentare 17Besuche: 7250  

06.12.2010 22:35:42
Timo Leimbach

Ohne Software würde heute kein Auto mehr fahren, doch so interessant wie ein Auto findet Software niemand. Warum?


Deutschland ist wie jedes andere westliche Industrieland abhängig von Software, sowohl was die Entwicklung der Wirtschaft, das Funktionieren der öffentlichen Systeme wie Krankenhäuser, Schulen und Verwaltung als auch das Alltagsleben seiner Bürger angeht.


Die Mehrzahl der Industrieprodukte, die besonders wichtig für den deutschen Erfolg auf dem Weltmarkt sind, hängen vom Einsatz von Software ab. Gleichzeitig ist Software der Schlüssel zur Erzielung von Produktivitätsgewinnen, die es Deutschland ermöglichen, international wettbewerbsfähig zu bleiben. Nicht umsonst waren gerade softwareintensive Branchen in den letzten 15 Jahren für mehr als die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen Wachstums verantwortlich.


In dieser Zeit schuf Software in Deutschland die meisten Jobs und auch beim Wachstum der Wertschöpfung gehört sie in diesem Zeitraum zu den führenden Branchen (Platz 4). Gleichzeitig sind die Zukunftsaussichten für das weitere Wachstum der Branche sehr positiv. In den nächsten 15 bis 20 Jahren wird sich die Anzahl der Jobs nochmals verdoppeln. Genauso wird die Wertschöpfung wachsen, so dass die Softwarebranche was die volkswirtschaftliche Bedeutung betrifft, mit anderen wichtigen Branchen wie dem Maschinenbau und dem Automobilbau auf einer Stufe stehen wird.

Doch die deutsche Softwarebranche kämpft mit einer Vielzahl von Problemen. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die geringe Wahrnehmung von Software sowohl als wichtige Technologie wie auch als eigenständige Branche – und in der Politik wie in der Öffentlichkeit.

Die deutschen Softwareunternehmen sind zwar hoch innovativ, aber in der Kommerzialisierung ihrer Ideen haben sie oftmals Probleme und müssen ausländischen Konkurrenten das Feld überlassen. Um dies zu ändern, müssten die Kommerzialisierungsbemühungen von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten deutscher Forschungseinrichtungen und Unternehmen verbessert werden.
Zwar ist Deutschland schon heute ein wichtiges Exportland von Software, doch in Zukunft könnte Software ein weiterer deutscher Exportschlager neben Autos sein. Dazu wären Maßnahmen auf nationaler Ebene als auch ein entsprechender Einsatz auf europäischer Ebene notwendig.

Gleichzeitig würde eine solche Wachstumshilfe das Entstehen schnell wachsender, junger Unternehmen fördern.
Gleichzeitig kann Software zur Lösung der globalen Herausforderungen wie beispielsweise Klimawandel, Mobilität, Integration, Überalterung oder Bildung, denen sich eine moderne Gesellschaft gegenübersieht, einen aktiven und wichtigen Beitrag leisten können. Somit ist Software in vielerlei Hinsicht ein wesentlicher Teil der Zukunft einer modernen, demokratischen und offenen Gesellschaft.

Wenn Deutschland eine solche Gesellschaft in Zukunft sein möchte, muss es jetzt aufwachen um seine Chance zu nutzen.

von Timo Leimbach, Fraunhofer ISI Karlsruhe


  Prognose 2011 | Software | Heinz Life
Kommentare 16Besuche: 7351  

06.12.2010 09:23:31
Peter Poths

4. Dezember 2010: Am Dienstag werde ich die Kanzlerin Frau Dr. Angela Merkel anlässlich des in Dresden stattfindenden IT-Gipfels der Bundesregierung treffen.
Ich, Heinz, treffe die Kanzlerin. Mann, hätte ich auch nie gedacht.

Beim IT-Gipfel werden die wichtigsten Projekte im Bereich der IT in Deutschland vorgestellt. Doch wenn man sich die aktuelle IT-Landschaft betrachtet, hat man den Eindruck, dass alles in Amerika passiert. Google, Apple, Amazon – man hat immer das Gefühl, dass ein Deutschland die Zeit verschlafen wird.

Ich denke aber, wir müssen nur tiefer graben. Denn neben den ganz großen Playern in Deutschland wie SAP und Siemens sind es immer mehr KMUs, die innovativ sind. Dies zeigt sich auch in verschiedenen Forschungsprojekten der Bundesregierung, wo KMUs vielfach die unmittelbar verwertbaren Ergebnisse liefern. Keine Forschung für die Schublade, sondern konkrete Anwendungsfelder, die nach Abschluss der Forschung kurzfristig in reale Produkte überführt werden.

Hier sollte die Bundesregierung mehr tun. Das Gebiet der Entwicklung von betriebswirtschaftlich interessanten Applikationen (Apps) für mobile Endgeräte wird immer wichtiger und einige der KMUs sind hier sehr aktiv. Das muss in den Fokus rücken, zusammen mit USDL, der neuen ultimativen Beschreibungssprache für Services. Und das bringt eine KMU sogar jetzt schon auf die Handys.

Das erleichtert die Programmierung und bringt spannende Anwendungen. Super!

Ja, genau so erzähle ich es Ihr...

von Peter Poths, Vorstand B2M Software AG

Wie es 2011 in Deutschland aussehen könnte, beschreiben in den kommenden Tagen an dieser Stelle Gastautoren, die es wissen müssen.

Ganz anderer Meinung? Ich freue mich auf jeden weiteren Blick in die Kristallkugel – hier in den Kommentaren, als Replik im eigenen Blog, per Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.


  USDL | KMU | SAP | IT-Gipfel | Prognose 2010 | Heinz Life
Kommentare 20Besuche: 7436  

05.12.2010 18:12:33
Bernd Hartmann

Während die letzte Dekade davon geprägt war, dass die Welt ins Netz ging, zeichnen sich die nächsten zehn Jahre dadurch aus, dass das Netz in die reale Welt geht. Auch in 2011 wird daher die Anzahl der täglichen Kontaktpunkte jedes Bürgers mit Software weiter zunehmen, im selben Maße, in dem IT immer weitere Bereiche unseres Arbeits- und Freizeitlebens durchdringt.

Insbesondere die Möglichkeiten des mobilen Internets werden im kommenden Jahr weiter ausgelotet. Ich denke, dass Software auf dem besten Wege ist, den Fernseher als Leitmedium unserer Gesellschaft zu verdrängen. Von 2011 erwarte ich neue Momente des Staunens über die Möglichkeiten von Software.

Der Schriftsteller Arthur C. Clarke hat einmal gesagt:  ‚Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden’. Wenn ich mein Handy vor den Nachthimmel halte und es sagt mir, welches Sternbild ich sehe, wenn ich in Echtzeit weiß, wo auf der Erde meine Bekannten gerade sind und womit sie beschäftigt sind oder wenn ich durch sanftes Streichen mit den Fingern Objekte auf einem Touchscreen verschiebe, dann sind das solche magischen Momente.

Doch die wesentliche Herausforderung besteht darin, möglichst viele Menschen auf diesem Weg mitzunehmen und zu kompetenten Nutzern zu machen  -damit Deutschland eine Gesellschaft wird, für die IT kein Hexenwerk sondern ein selbstverständliches Handwerk ist.

von Bernd Hartmann, Pressesprecher des Software Clusters

Wie es 2011 in Deutschland aussehen könnte, beschreiben in den kommenden Tagen an dieser Stelle Gastautoren, die es wissen müssen.

Ganz anderer Meinung? Wir freuen uns auf jeden weiteren Blick in die Kristallkugel – hier in den Kommentaren, als Replik im eigenen Blog, per Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.


  Prognose 2011 | Software | IT
Kommentare 19Besuche: 6074  

04.12.2010 13:15:05
Jan C. Rode

Kennen Sie den „Social Graph“? Nein? Der hat nichts mit Mathematik zu tun und dennoch das Potenzial, die Art wie wir kommunizieren und denken, vollständig umzukrempeln. Hinter dem vom Facebook-Gründer Mark Zuckerberg geprägten Begriff verbirgt sich zunächst einmal die Vorstellung vom Beziehungsgeflecht eines Internet-Users zu seinen Freunden, Bekannten und Verwandten sowohl in der On- als auch in der Offline-Welt. Soziale Netzwerke und andere Dienste trachten danach, diese Daten zu speichern und auszuwerten, was wiederum Werbetreibenden wertvolle Informationen für Kampagnen u.ä. liefern kann.

Die deutsche Seele mag ob dieses Ansinnens verschreckt zusammenzucken, doch für immer mehr Menschen ist diese Vorstellung kein Horrorszenario mehr. Dank des Social Graph wird es schon in wenigen Jahren möglich sein, noch verlässlichere Stauprognosen zu treffen, spannendere Urlaube zu verbringen und nahezu jeder nur erdenklichen Aktivität einen sozialen, sprich: geselligen oder gesellschaftlichen Dreh zu geben.

Damit das funktioniert, müssen Wirtschaft und Politik aber ihre Hausaufgaben machen und beispielsweise auch auf dem platten Land einen Breitbandzugang garantieren. Darüber hinaus muss der Gesetzgeber sicherstellen, dass Nutzer jederzeit Herr ihrer Daten bleiben. Der Staat sollte hier – Stichwort ELENA, Open Government etc. –mit gutem Beispiel voran gehen und den Schwarzen Peter nicht nur in Richtung der US-Anbieter schieben.

Und unsere Wirtschaft? Wäre gut beraten, dass Innovationspotenzial sozialer Netzwerke in der internen Kommunikation sowie in der Außendarstellung voll auszuschöpfen; Web 2.0-Verbote sind schlichtweg sinnlos.

 

von Jan C. Rode, medienlotse

Wie es 2011 in Deutschland aussehen könnte, beschreiben in den kommenden Tagen an dieser Stelle Gastautoren, die es wissen müssen.

Ganz anderer Meinung? Wir freuen uns auf jeden weiteren Blick in die Kristallkugel – hier in den Kommentaren, als Replik im eigenen Blog, per Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.
  Social Graph | Prognose 2011 | Medienlotse | Jan C. Rode | Open Government
Kommentare 79Besuche: 8938  

03.12.2010 20:00:50
Reinhard Karger

5. IT-Gipfel, Dresden, 7. Dezember 2010: Der Winter war früh und ein Einbruch im Herbst. Eigentlich wollte ich bei Schnee und Eis gar nicht zum IT-Gipfel nach Dresden fahren. Aber es war der 5. und er wird mit jedem Mal sinnvoller. Nicht nur, weil ich einige Kollegen treffe und Freunde, sondern weil fast alle Kollegen von fast allen IT-Unternehmen dort sind, zusammen mit Politik und für mich vielleicht am wichtigsten, auch die Wissenschaftler aus den Firmen, den Instituten und Forschungszentren. Innovation liegt in der Luft.

Diesmal lief alles noch besser als gedacht. Plötzlich stand die Bundeskanzlerin neben mir, ich dachte noch, Angie und lächelte. Anscheinend kompetent und alert. Sie fragte mich, ja, und was soll geschehen 2011, ob IT-Deutschland schlafen würde. Ja, habe ich gesagt. Da hätte ich eine Idee, sagte ich, und sie nickte, vielleicht ein wenig ungeduldig, komm zur Sache, wollte sie offensichtlich
sagen. Und dann unterhielten wir uns.

USDL wird verschlafen. Ihre Begleiter waren genervt, sie interessiert. Ich war überrascht, sie kennt das Internet der Dinge und Dienste, wahrscheinlich, weil sie Theseus verfolgt und darüber informiert wird. Und ich glaube, sie hat auch schon mal Unified Service Description Language gehört. Ich habe ihr vom acatech Symposium im September in Berlin berichtet und dass es das richtige Signal
gewesen wäre, hätte sie teilgenommen. Denn dort war USDL ein wichtiges Thema und sie hätte die leuchtenden Augen der Industrie selber sehen sollen. Ihre Begleiter schauten immer genervter, aber da ich gefragt wurde, musste ich die Chance nutzen.

USDL kombiniert vereinzelte Dienstleistungen zu komplexen Angebote, die individualisierte Bedürfnisse erfüllen können. Aber ein wirtschaftlicher Durchbruch wird es erst, wenn es auch ein internationaler Web-Standard ist und für Standards braucht man Unterstützung und die Politik. Es sieht gut aus, erst Recht, weil das W3C jetzt endlich das Deutschlandbüro am DFKI in Berlin
eröffnet.

USDL, sagte ich, könnte so wichtig für die Dynamisierung der Dienstleistungswirtschaft sein, wie HTML für den Erfolg des WWW. Das Internet ist schon Jahrzehnte alt, das Web erst 20 Jahre. HTML war der Durchbruch für das Web, weil es die Standard-Seitenbeschreibungssprache wurde. Geeignet für Text, Grafik, und Layout. Mit USDL werden Dienstleistungen beschreibbar, frei kombinierbar und - letztendlich verbunden auch mit dem neuen elektronischen Personalausweis - werden sie handelbar und der alte Traum wird wahr: Die Web-Wirtschaft, die hochindividualisierte Angebote und maßgeschneiderte Dienste ermöglicht und an der jeder teilhaben kann. Die Bundeskanzlerin sah mich an, lächelte und ich glaube, sie hatte spontan einen Plan, wollte meine Visitenkarte
haben und verabschiedete sich.

Vielleicht wacht IT-Deutschland ja 2011 doch noch auf.

von Reinhard Karger, Unternehmenssprecher des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, DFKI

 

Wie es 2011 in Deutschland aussehen könnte, beschreiben in den kommenden Tagen an dieser Stelle Gastautoren, die es wissen müssen.

Ganz anderer Meinung? Wir freuen uns auf jeden weiteren Blick in die Kristallkugel – hier in den Kommentaren, als Replik im eigenen Blog, per Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.
  Unified Service Description Languag | USDL | Angela Merkel | IT-Gipfel
Kommentare 43Besuche: 27265  

02.12.2010 12:36:01
Stephan Fink

Die Digitalisierung aller Lebensbereiche wird weiter voranschreiten. Social Media, Mobilität, Location Based Services, Ambient IT und Cloud Computing werden in Verbindung mit Social Analytics in den nächsten zwei Jahren die Digitale Gesellschaft zur Realität. Insbesondere die im Boom von Social Media begründete explosionsartige Zunahme an Digital Touch Points von Unternehmen, staatlichen Einrichtungen, NGOs, aber auch Privatpersonen wird unser Leben und unsere Gesellschaft in allen Bereichen nachhaltig verändern.

Zu Enterprise 2.0, Government 2.0, Medien 2.0 ist nun auch der Bürger 2.0 hinzugekommen – in den Rollen Privatperson, Mitarbeiter, Konsument, politischer Aktivist, Ideengeber, Kritiker oder Anhänger. Diese dynamische, ergebnisoffene Entwicklung abschließend beurteilen zu wollen, wäre vermessen.

Eine Entwicklung möchte ich jedoch mit einem Zitat von Dr. Thomas Endres, CIO der Lufthansa, unterstreichen "IT wandelt sich zu etwas lustvoll Bedienbarem!". Es wird auch langsam Zeit.

von Stephan Fink, Vorstand Fink & Fuchs Public Relations AG

Wie es 2011 in Deutschland aussehen könnte, beschreiben in den kommenden Tagen an dieser Stelle Gastautoren, die es wissen müssen. Den Auftakt machte Lutz Heuser mit einem bisher unveröffentlichen Kapitel: Schläft IT-Deutschland, Frau Merkel?

Ganz anderer Meinung? Wir freuen uns auf jeden weiteren Blick in die Kristallkugel – hier in den Kommentaren, als Replik im eigenen Blog, per Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.


  
Kommentare 16Besuche: 4365  

01.12.2010 09:04:32
Lutz Heuser

Im Jahr 2032 ist der Computer nur noch Elektroschrott – diese These hat Prof. Dr. Lutz Heuser mit rund 40 Forschern und Wissenschaftlern in dem Buch Heinz’ Life – vom Kommen und Gehen des Computers aufgestellt. Nun entwickelt er das Konzept in diesem Blog weiter.

In einem bisher unveröffentlichten Kapitel blickt die Titelfigur Heinz auf das kommende Jahr und fragt sich: Was erwartet uns 2011?

 

6. Dezember: Von dem Moment an, als ich das erste Mal dieses magische iPad in den Händen hielt, fragte ich mich: Warum bekommen deutsche Firmen so was nicht hin? Das Spielzeug von 1&1 ist ein müder Abklatsch, vom WeTab gar nicht erst zu reden.

Hardware ist wohl kein „Fortune“ deutscher Unternehmen, dann schon eher Software. Aber gibt es „Apps made in Germany“, die erfolgreich sind? Dabei meine ich nicht Spiele – sondern was Richtiges!· Für einige Experten ist das Thema Software auf einer Stufe mit Medizintechnik oder Maschinenbau. Schade nur, dass solche Meinungen die breite Bevölkerung nicht erreichen. Software ist eben nicht sexy genug.

Schläft IT-Deutschland? Was wäre, wenn das Internet der Zukunft hier vor unserer Tür gestaltet wird? Sicherheit wäre mit Sicherheit der Hit aus Deutschland. Wer sonst in der Welt regt sich so wegen Google Street View auf? Und spätestens seit Anfang November haben wir doch den Heilsbringer: den elektronischen Personalausweis. Damit kann nichts mehr schief gehen.

Von wegen. Diese Datenschleuder ist ein Wunschkind der Regierung – mit einer schweren Geburt. Was wir von ihr im Jahr 2011 zu erwarten haben, wird nicht nur Datenschützern unruhige Nächte verschaffen.
Aber diesmal soll es nicht bei einem Tagebucheintrag bleiben. Taten warten! Und zwar auf dem IT-Gipfel. Angela Merkel selbst lädt zum Mittagessen. Neben den üblichen Industrievertretern ist auch Volkes Stimme dabei. Jeder darf etwas sagen, auch ich! Ganze zwei Minuten Zeit habe ich dafür, und muss nebenher noch essen.

Also, Frau Kanzlerin, so sieht es wirklich aus in Deutschland…


Wie es 2011 in Deutschland aussehen könnte, beschreiben in den kommenden Tagen an dieser Stelle Gastautoren, die es wissen müssen. 

Ganz anderer Meinung? Ich freue mich auf jeden weiteren Blick in die Kristallkugel – hier in den Kommentaren, als Replik im eigenen Blog, per Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

New layer...

  
Kommentare 18Besuche: 10479